Torffrei gärtnern - für Moor- und Klimaschutz!

 

Wer einen Beitrag nicht nur zum Schutz der Moore sondern auch des Klimas leisten möchte, sollte in seinem Garten nur noch torffreie Erde und regionalen Kompost verwenden.

 

Foto: NABU/Helge May
Foto: NABU/Helge May

Insbesondere im Frühjahr steigt die Nachfrage nach Blumenerde. Dabei ist vielen nicht bewusst, dass sich in den Plastiksäcken mit der Aufschrift „Erde“ größtenteils Torf befindet – der Stoff, aus dem Moore bestehen. Rund zehn Millionen Kubikmeter Torf werden alleine in Deutschland jedes Jahr für den Gartenbau verbraucht, ein Drittel davon von Hobbygärtnern. Ohne es zu wissen, tragen somit viele dazu bei, dass unersetzliche Moorlandschaften verloren gehen.

Großer Brachvogel Foto: NABU / Rolf Jürgens
Großer Brachvogel Foto: NABU / Rolf Jürgens

Moore gehören zu den am stärksten gefährdetsten Ökosystemen Deutschlands. 95 Prozent der noch vor wenigen Jahrhunderten bestandenen Moorflächen wurden bereits entwässert und gelten als „tot“. Große Mengen Torf werden aber auch verstärkt aus den baltischen Staaten importiert, wo der Moorschwund rasant voranschreitet. Nicht nur für viele seltene Pflanzen- und Tierarten, auch für das Klima hat der Torfabbau erhebliche Folgen. Werden Moore für den Torfabbau trockengelegt, werden in kurzer Zeit große Mengen klimaschädlicher Treibhausgase freigesetzt, die den Klimawandel beschleunigen.

Sonnentau Foto: NABU/ Dorothea Bellmer
Sonnentau Foto: NABU/ Dorothea Bellmer

Dabei kann jeder etwas für den Moor- und Klimaschutz tun: Fragen Sie bei Ihrem nächsten Einkauf nach torffreier Erde, denn mittlerweile bieten fast alle namhaften Hersteller komplett torffreie Produkte an. Zudem verbessert torffreie Erde dauerhaft die Humus- und Nährstoffversorgung des Bodens, fördert die Bodenstruktur und unterstützt die wichtigen Bodenlebewesen, weitere Gründe auf Torf in Blumenerde zu verzichten. Achten Sie beim Einkauf darauf, dass auch „torffrei“ auf dem Sack steht. Einige Hersteller bieten torfreduzierte Erden an. Auch der Aufdruck „Bio“ bedeutet nicht gleichzeitig, dass es sich hierbei um torffreie Erde handelt. Der Einkaufsführer vom BUND hat alle Gartencenter, Baumärkte und Online-Shops sowie Hersteller, die torffreie Erden anbieten, gelistet:

Moorfrosch Foto: NABU / Klemens Karkow
Moorfrosch Foto: NABU / Klemens Karkow

Unsere befreundete Organisation BUND hat einen Einkaufsführer zusammengestellt, in dem sich eine Liste mit Baumärkten und Geschäften findet, die torffreie Substrate in ihrem Sortiment führen. Eine Liste, sortiert nach Herstellern, ergänzt diesen Führer. Weitere Informationen zum Moorschutz sowie torffreiem Gärtnern finden Sie beim NABU noch an zwei Stellen: Moore als Schutzaum und torffreies Gärtner auf der Bundesebene.

Moosbeere Foto: NABU / Jost Einstein
Moosbeere Foto: NABU / Jost Einstein