Die Nosferatu-Spinne ist in der Kombination an ihrer charakteristischen Kopfzeichnung, den relativ langen und behaarten Beinen sowie den drei dunkleren Flecken im vorderen Teil des Hinterleibes
zu erkennen. Männchen sind kleiner als die Weibchen. Sie werden häufiger mit der Hauswinkelspinne (Tegenaria domestica) verwechselt.
Sie sind einjährig und wärmeliebend, bauen keine Fangnetze sondern jagen ihre Beute durch Verfolgung und Sprung. Mit den behaarten Füssen können sie sich an glatten Oberflächen fortbewegen. Die
Fortpflanzung findet im Herbst statt, das Weibchen bewacht das Brutnest aus Spinnfäden bis zu ihrem Tod.
Nosferatu-Spinnen können dünne Hautschichten durchbeißen und ihr Gift injizieren. Die Einstichstelle soll verschiedenen Angaben nach wie ein Mücken-, Bienen- oder Wespenstich schmerzen.
Ernsthafte Gefahr besteht unter Umständen nur für Allergiker.
Auf naturgucker.info können sie Fundorte nach vorheriger Registrierung melden, der NABU (Bundesebene) selber betreibt keine Fundortdatenbank. Dem NABU in Lörrach sind erstmalig in 2022 mehrere
Nosferatu-Spinnen gemeldet worden. Die Art ist damit im Landkreis angekommen.
Im Vergleich mit den in der Schweiz, Österreich und Deutschland einheimischen Spinnen ist Zoropsis spinimana eher groß und gehört zu den eindrücklicheren Vertretern dieser Tiergruppe bei
uns.
Männliche Individuen erreichen eine Körperlänge von 10 bis 13 mm (ohne Beine),
weibliche Tiere 15 bis 19 mm (ohne Beine);
mit ausgestreckten Beinen werden 5 cm erreicht.
Der Vorderkörper (Prosoma) ist gelblich-weiß mit ausgedehnter schwarzer Zeichnung und hellem Augenfeld. Die Zeichnung auf dem vorderen Prosoma erinnert an einen Vampirschädel und hat der Spinne
ihren Trivialnamen Nosferatu-Spinne verliehen.
Die Zeichnung auf dem hinteren Prosoma, im Bereich der Fovea, erinnert an einen Schmetterling. Der Hinterleib (Opisthosoma) ist vorne gelb-weißlich, hinten grau bis braun gefärbt und weist eine
mediane schwarze Zeichnung auf. Diese besteht aus einem dunklen Streifen in der Mitte und beidseitig drei noch dunkleren Flecken.
Die Beine sind gelblich-grau, manchmal auch dunkel gefärbt, mit schwarzen Ringeln. Von ihrem Aussehen her erinnert sie an eine große Wolfsspinne.
Eine Besonderheit ist, dass sie dank ihrer Hafthaare an den Füßen auch an glatten Oberflächen wie z. B. Glaswänden klettern kann.
Wärmeliebend: Da die Spinne aus den südlichen Gefilden stammt, mag sie Wärme. Deshalb kann man die Nosferatu-Spinne zurzeit auch als „Wohnungsspinne“ bezeichnen. Denn in freier
Natur ist es ihr bei uns – vor allem in den Wintermonaten – noch zu kalt.
Behaarte Füße: Die Spinne hat es in der Regel nicht eilig. Wer geduldig ist, und sie beobachten kann, der wird feststellen, dass sie sich nur langsam fortbewegt. Grund dafür sind
ihre langen Haare an den Füßen (Tarsen). Die behindern offenbar etwas beim flinken Vorwärtskommen. Sie kann jedoch auch anders: erspäht sie etwa eine Stechmücke, dann schießt sie blitzschnell auf
ihre Mahlzeit zu. Eine Besonderheit ist, dass sich die Nosferatu-Spinne selbst an senkrechten Glasscheiben festhalten kann. Möglich machen das die erwähnten speziellen Hafthaare an den Beinen.
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Die Weibchen sind deutlich größer als die Männchen.
Männliche Individuen erreichen eine Körperlänge von 10 bis 13 mm,
Weibliche Tiere erreichen eine Körperlänge von 15 bis 19 mm (jeweils ohne Beine)
Die Hauswinkelspinne ist groß, dunkelbraun und dicht behaart ist. Schaut man sich das Tier genauer an, wird man schnell feststellen, dass diese Spinne fast nur aus Beinen besteht. Der eigentliche
Körper ist nur etwa zwei Zentimeter groß. Also eigentlich kein Grund sich zu ängstigen. Wer diesen Mitbewohner trotzdem nicht dulden will, den bittet der NABU NRW, die nützlichen Tiere nicht mit
Pantoffeln, Staubsaugern oder Zeitungen zu traktieren, sondern in einem Glas einzufangen und „nach draußen“ zu bringen.
Von der Beinlänge etwas kürzer, dafür mit einem bald doppelt so großen Körper wie die Hauswinkelspinne, ist ein auffälliger mediterraner Neubürger: die Nosferatu-Spinne. 2005 wurde sie für
Deutschland erstmals in Freiburg nachgewiesen. Mittlerweile ist sie auch in Nordrhein-Westfalen angekommen. In Südeuropa lebt die Nosferatu-Spinne bevorzugt in lichten Wäldern und versteckt sich
gerne unter Steinen oder Rinde. In Deutschland ist sie bislang vor allem als Stubenhocker bekannt. Außerhalb von warmen Wohnungen ist sie kaum überlebensfähig. Ihr Biss kann beim Menschen auch
dünnere Hautbereiche durchdringen, woran fast alle heimischen Arten scheitern. Das Gift soll dabei wie ein milder Bienen- oder Wespenstich wirken.
Verwechslungen kommen vor allem mit der Hauswinkelspinne (Tegenaria atrica) vor. Diese ist laut Hänggi & Zürcher (2013) "bei ungefähr gleicher Körpergröße jedoch meist deutlich langbeiniger,
filigraner und von meist dunklerer Farbe (dunkelbraun bis schwarz)". Zudem sitzt die Hauswinkelspinne normalerweise in einem Trichternetz, sehr oft in Kellern in den Ecken der Wände. Auffällig
sind die langen Spinnwarzen, die am Ende des Hinterleibes deutlich zu erkennen sind.
Doch was sind die entscheidenden Merkmale, die eine Nosferatu-Spinne von einer Hauswinkelspinne unterscheiden?
Die Körperlänge der Männchen erreicht bis zu 13 Millimeter.
Weibchen können bis zu 19 Millimeter groß werden.
Mit ausgestreckten Beinen erreichen die Tiere gut und gerne 5 bis 6 Zentimeter.
Der Vorderkörper (Prosoma) ist gelblich-weiß mit ausgedehnter schwarzer Zeichnung und weißem Augenfeld. Typisch sei auch das Muster auf dem Vorderleib des Tieres.
Der Hinterleib (Opisthosoma) ist vorne gelb-weißlich, hinten grau gefärbt und weist eine mediane schwarze Zeichnung auf.
Die Beine sind gelblich-grau gefärbt mit schwarzen Ringeln, das Aussehen erinnert an eine große Wolfsspinne. Im Vergleich zur Hauswinkelspinne sind die Beine der Nosferatu-Spinne länger und
einheitlich gefärbt.
Dank ihrer Hafthaare an den Füßen kann sie auch an glatten Oberflächen klettern.
Der Körper erscheint massiger als der der Hauswinkelspinne.
Die Weibchen erreichen eine Körperlänge von bis zu 11,5 Millimetern
Die Körper der Männchen erreichen bis 9,0 Millimeter.
Mit ausgestreckten Beinen erreichen die Tiere eine Spannweite von bis zu acht Zentimetern.
Das Mal auf dem Brustschild ist in der Mitte einmal eingeschnürt, die vier seitlichen Flecken variieren stark.
Der Hinterleib ist wesentlich runder und mit dichten, weichen Haaren besetzt. Die behaarten und beborsteten Beine sind undeutlich geringelt oder gefleckt.
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In die Medien schafft es die Nosferatu-Spinne wohl vor allem aufgrund ihrer Größe, wegen ihres effektvollen deutschen Spitznamens und aufgrund ihres Bisses. Die allerwenigsten Spinnen in
Deutschland können durch die menschliche Haut beißen, etwa manche Kreuzspinnen, die Wasserspinne, der Ammendornfinger sowie die Sechsaugenspinne und nun neu …
… größere Nosferatu-Spinnen. Sie können die menschliche Haut an dünnen Hautstellen durchdringen, der Biss ähnelt dabei einigen Quellen zufolge einem Mückenstich, andere Quellen vergleichen die
Schmerzintensität und die anschließenden Symptome denen eines Bienen- oder Wespenstichs, es kommt zu Schwellungen und Rötungen rund um die Bissstelle, die in der Regel nach einigen Tagen von
selbst abheilen. Sofern keine Allergie vorliegt, stellt der Biss keine größere Gefahr da. Ist man unsicher, sollte man einen Arztbesuch in Erwägung ziehen.
Nur wenn sich die Nosferatu-Spinne in die Enge getrieben - oder sich bedroht fühlt, ist sie bereit auch den Menschen mit ihren Giftklauen zu beißen.
Seit 2020 lautet der offizielle Populärname von Zoropsis spinimana Nosferatu-Spinne. Der Name leitet sich von der charakteristischen Zeichnung auf dem Vorderkörper ab, die viele kreative
Betrachter an die Fratze des Vampirs aus dem gleichnamigen Spielfilm „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ ähnelt. Ein bleicher, kahler Kopf mit seltsam abstehenden Ohren und zwei große dunkle
Augenhöhlen. So kennt man Nosferatu, den Vampir, aus dem 1922 erstmals in den Kinos ausgestrahlten Horrorfilm. Und genauso kann man auch die Spinnenart Zoropsis spinimana gut von anderen Spinnen
unterscheiden.
In einigen Medien (Fernsehen, Zeitungen) wird Zoropsis spinimana als „Tarantel“ oder „Kräuselspinne“ bezeichnet, was zu Verwechslungen mit Taranteln oder mit der Familie der Kräuselspinnen
(Dictynidae, 52 Gattungen und 464 Arten) führen kann.
Auch die Bezeichnung „Kräuseljagdspinne“ ist irreführend, da dieser Name die Familie der Kräuseljagdspinnen (Zoropsidae) mit insgesamt 26 Gattungen und 178 Arten benennt. Die Nosferatu-Spinne ist
selber Teil der Familie der Kräuseljagdspinnen.
Die Art hat ihre Haupt-Paarungszeit zu Beginn des Herbstes, die wenige Wochen später schlüpfenden Jungspinnen wachsen dann über den Winter in 5-7 Monaten zu adulten Spinnen heran. Die Art ist
trotz ihrer Größe einjährig, die Weibchen können durchaus auch mal 1,5 Jahre alt werden, bevor sie sterben.
Nach der Paarung können Weibchen mehrere Kokons produzieren. Ein solcher Kokon enthält etwa 20–50 Eier. Weibchen deponieren und bewachen den Kokon in einem auffälligen, von bläulicher
Cribellum-Seide gebildeten Nest in einer Brutkammer. Bis zum Tod verlassen sie das Nest nicht mehr.
Die Jungtiere von Zoropsis spinimana entwickeln sich rasch und sind nach acht bis neun Häutungen in den Monaten September/Oktober geschlechtsreif. Im Labor schlüpften die Jungtiere nach etwa
eineinhalb Monaten.
Ursprüngliche Heimat von Zoropsis spinimana ist die westliche Mittelmeerregion bis zum Südrand der Alpen und Dalmatien sowie Nordafrika.
Etwa seit der Jahrtausendwende werden Beobachtungen aus Österreich, der Schweiz, und seit 2005 auch aus Deutschland gemeldet, so z. B. aus Fellbach, Freiburg im Breisgau (Baden-Württemberg),
Saarland, Senftenberg/Lausitz (Brandenburg), Leipzig (Sachsen), Bremen, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Stand 2022 ist die Art in Deutschland weit verbreitet am Oberrheingraben, in der
Metropolregion Rhein-Neckar, im Raum Stuttgart, im Rhein-Main-Gebiet, Rheinhessen und am Niederrhein von Bonn bis ins westliche Ruhrgebiet. Auch aus Bayern, dem Saarland, dem Rest von
Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen, Berlin, Bremen und Hamburg liegen mittlerweile viele Funde vor.
In der Schweiz ist sie nördlich und westlich der Alpen häufig zu finden, vor allem in und um Zürich, Basel, Genf, Lausanne, Bern und Luzern. Im Süden der Schweiz, entlang der Grenze zu Italien
ist die Art ebenfalls häufig. Aus der zentralen Schweiz liegen nur vereinzelte Funde vor.
In Österreich wurde die Art vor allem in und um Wien und Graz gefunden, vereinzelte Funde gibt es jedoch auch aus anderen Landesteilen, vor allem im Osten und im zentralen Österreich.
Ihr Vordringen nach Norden legt einen Zusammenhang mit der Globalisierung und dem Klimawandel nahe. Unklar ist allerdings, ob die Art sich auch im Freiland etabliert hat oder streng synanthrop
ist, denn bislang wurde sie nördlich der Alpen nur in Häusern gefunden, z. B. in Neukirchen-Vluyn, wo eine ganze Population von alten und jungen Tieren nachgewiesen wurde.
In den 1990er Jahren wurde die Art nach Kalifornien eingeschleppt und hat sich dort in der Umgebung der San Francisco Bay etabliert. Auch aus Russland und Georgien (Abchasien) liegen Fundangaben
vor.
Zoropsis spinimana ist eine frei jagende Art, sie sitzt also nicht als Lauerjäger in einem Spinnennetz, sondern läuft auf der Suche nach Beute umher. Dennoch gehört sie zu den cribellaten
Spinnen, das heißt, sie kann feine Fangwolle spinnen.
Kräuseljagdspinnen sind, wie viele Spinnen, überwiegend nachts aktiv und streifen dann auf der Jagd nach Beute umher, tagsüber verbirgt sie sich oft in einem kleinen Wohngespinst. Sie
stellen eine Besonderheit in der Welt der Spinnen dar, denn sie stellen zwar mit den speziellen Organen Cribellum (Spinnplatte) und Calamistrum (Kamm) Kräuselfangfäden her, bauen aber keine
Fangnetze mehr. Vielmehr fangen sie ihre Beute, indem sie diese verfolgen und im Sprung überwältigen. Wieso sollten sie also noch Kräuselfäden brauchen? Des Rätsels Lösung liegt im Bau des
Eikokons. Etwa 20-50 Eier werden in ein ca. 2-Euro-Stück großes Gespinst aus Kräuselfäden eingewoben und sind so vor Feinden gut geschützt. Das Muttertier bewacht dann noch eine gewissse Zeit
lang den Eikokon und die frisch geschlüpften Jungspinnen (siehe Foto).
Im Gegensatz dazu produzieren ecribellate Spinnen Leimfäden. Zum Beutefang wartet Zoropsis spinimana bewegungslos auf vorbeikommende Beutetiere, die dann mit einer schnellen Raffbewegung gepackt
und zu den Cheliceren geführt wird. Anschließend erfolgt der Giftbiss. Die Beutetiere werden extraintestinal verdaut und die ausgesaugten Hüllen sind nach dem Fressakt in der Regel kaum mit
Spinnseide überzogen.
Durch ihr Gift, den robusten Körperbau und ihre Geschicklichkeit bei der Jagd wird sie auch mit recht großer Beute fertig. Mitunter überwältigt sie auch Hausspinnen, die zumindest in Bezug auf
die Beinspannweite größer sind.
In Südeuropa und Nordafrika lebt die Nosferatu-Spinne bevorzugt in lichten Wäldern und versteckt sich tagsüber gerne unter Steinen und Rinde. In Deutschland ist sie bislang vor allem als
Stubenhocker bekannt und wird meist in Gebäuden gefunden – vermutlich, weil sie es gerne warm hat. Vielleicht wird sie aber in Häusern auch einfach seltener übersehen als im Freien.
Wer in der Wohnung ein Exemplar findet, kann es genau wie andere Spinnen nach draußen setzen: „Ein ausreichend großes Gefäß über sie stülpen, einen dünnen Karton zwischen Untergrund und Glas schieben und die Spinne sicher nach draußen befördern“, ist die Empfehlung des NABU-Fachmanns.